Börse
Geldbeutel-Scan-Aktion
ca. 300 Aufnahmen
Aktionsorte
Kunstverein Neuhausen, 2003
Lange Nacht der Museen, Stuttgart 2003
Atelier Friedel, Cannstatt 2003
Fototriennale Esslingen, 2004
Landesvertretung Baden-Württemberg, Berlin, 2004
Atelier Ostportal, Stuttgart, 2005
Württembergischer Kunstverein, 2010
Im Zuge von öffentlichen Veranstaltungen wurde ein mobiler Stand aufgebaut, um die Portemonnaies der anwesenden Personen einzuscannen. Die freiwillige Teilnahme war verbunden mit einer Veröffentlichung unter anderem in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin, in Schauvitrinen im städtischen Raum, oder abgedruckt am Folgetag in der Tageszeitung.
»›Unsere Selbstliebe nimmt die Verurteilung unseres Geschmacks
unwilliger hin als die unserer Ansichten.‹
La Rochefoucauld, Maximen, zitiert nach: Pierre Bourdieu, Die feinen Unterschiede
Es sind – frei nach Bourdieu – auch hier die feinen Unterschiede, die die Eigenarten ausmachen. Ob Student, Lady oder Chefmanager, ob arm oder reich, Hosen- oder Schultertaschenträger, ob tausend Mal berührt oder gerade erst gekauft, wie kaum ein zweiter Gegenstand unseres täglichen Lebens wird der Geldbeutel Teil unserer Alltagskultur und Ausdrucksträger unserer Gesellschaft. Dabei spielt nicht nur die Größe und Menge der Geldscheine eine Rolle. Sondern auch der individuelle Geschmack gepaart mit einer gehörigen Portion Zeitgeist. Und eben davon erzählt die Sammlung ›Einblick‹ von Christoph Frick. Was sich sonst im tiefsten Inneren unseren Taschen verbirgt, tritt hier offen zu Tage. Und so entsteht angesichts eines Alltagsphänomens vor unseren Augen ein Bild unserer Gesellschaft. Abgesessen und ausgeleiert.«
Petra Olschowski, Katalogbeitrag, Feine Unterschiede